Dass man beim Faktillon wenig wissenschaftlich fundiert arbeitet, war bekannt. Doch dass die Redaktion des seit 2016 erscheinenden Faktenportals des Postillon nicht mal über einfachste Grundkenntnisse in der Meteorologie verfügt, ist erschreckend.
Wie sonst ist das folgende Bild erklärbar:
Da behauptet der Isobarenkartillon ernsthaft, dass man mit einem stinknormalen Suppenlöffel aus der Besteckschublade das Wetter "erstaunlich genau" vorhersagen könnte. Wir bei Postillleaks finden es hingegen erstaunlich, dass man den Fakt mit dem Satz "Fragen Sie uns aber bitte nicht, wie" abschließt.
Keine Sorge, liebe Fürther Faktenfaker, diese Frage wird ausbleiben, denn:
Es funktioniert natürlich nicht.
So zu tun, als sei ein Besteckstück in der Wettervorhersage genau so gut wie Kachelmann & Co., ist schon ziemlich verwegen, aber mit den Fans des Faktillon kann man es offenbar machen.
Was wir den Leserinnen und Lesern von Postillleaks hingegen mitgeben können, ist folgendes: Mit Hilfe eines handelsüblichen Löffels ist möglich, erstaunlich genau vorherzusagen, wie das Wetter jetzt gerade IST.
Und das funktioniert so:
Natürlich lässt sich das aktuelle Wetter auch genauso gut mit jedem anderen Haushaltsgegenstand bestimmen, z.B. mit einer Kettensäge oder einer Python.
Man kann nur mutmaßen, warum der Hochtiefillon hier derart unwissenschaftlich argumentiert.
Was will man dort als nächstes behaupten? Dass es mit einer Gabel möglich ist, zwei identische Schneeflocken aufzuspießen?
Eine Beschwerde beim Presserat und beim VDM (Verband Deutscher Meteorologen) wurde eingereicht.
SG, Foto oben: Faktillon